Modellanalyse
Modellanalysen können unterschiedlich definiert werden. Sie sind geprägt von dem, welche Aussagen
man erhalten möchte. Bei unserer Analyse steht im Mittelpunkt zu erfahren, welcher individuelle
Zahnkontakt möglicherweise für die Verlagerung des Unterkiefers und damit die Störung einer
ungehemmten dynamischen Bewegung verantwortlich ist. Eine entsprechende Betrachtung der
Modelle in speziellen Artikulationen sind die Grundvoraussetzungen für eine solche Vorgehensweise.
Für uns sind zwei Bißsituationen wichtig, dargestellt zu werden. Einmal eine in der maximalen
Zahnkontakt (ICP) verschlüsselten und zum anderen die RP-Position , die man erhält, wenn die für die
Bewegung verantwortliche Muskulatur entspannt ist. Daraus resultieren nicht selten zwei stark
abweichende Modellsituationen. In einem Artikulator (Gerät zur Darstellung der natürlichen
Kieferrelation) kann nun die Bewegung nachvollzogen werden, die der Unterkiefer gehen muss, um
aus der entspannten Unterkieferposition in die der ICP zu gelangen. Die sich daraus ergebenen
Spuren an den Zähnen, dem Zahnfleisch und einem möglichen Knochenverlust lassen sich dadurch
nachvollziehen und ursächlich erklären.
Zahnbögen, Zahnstellungen, Belastungen und Formen des Zahnkontaktes sind Bestandteile der
statischen Analyse und lassen Wertungen möglicher Fehl- oder Überbelastungen zu.
Besonders wertvoll ist die Möglichkeit der Darstellung funktioneller Bewegungen, die wir aus der
Condylographie erhalten. Verglichen mit den anamnestischen Angaben sowie der Muskelpalpation
(Abtastung) zeigen Verlagerungen des beweglichen Unterkiefers, die der Zahnstellung zuzuordnen
sind. Wenn man bedenkt, dass diese Verlagerung des Unterkiefers sich auf die Belastung der
Kiefergelenke und im weiterführenden Sinne die Körperhaltung beeinflussen, sind diese Erkenntnisse unverzichtbar.